Die Sommersonne hat meine Vokale eingeschmolzen zu einem endlosen „o“. Domot losst soch ooch got dochton…
Sommerpanorama auf O
Oh Sommer, Sonne, Sohlenglühen
ob schattenlose Tropen oder Großstadtpflaster
gehorchen offenkundig vor Hitzedominanz
Orchideen oder Osterglocken
wogen farbenfroh bevor trockener
Torf sinnloses Pflanzenopfer fordert
Wo Fußsohlen rote Flipflops lose kosen
wo Anton ohne Socken ohne Sorgen
salopp Cola-Limo-Dosen poppt
wo Ottilie rigoros große Melonen rollt
wo Leopold Zitronen konsumiert
schmollt Olga vor Wacholderschorle
Ottos Ohren horchen andachtsvoll
oktavenreichem Orchestersolo voller Bravo
Onkel Moritz monologisiert orientierungslos
ohne Boot vor kolossalem Ozean
tobt bodenlose Wellenwoge
wo Albatrosse unverfroren flogen
Entflohen vor Sonnenstichkoma
von wolkenlosem Könighimmelblau
folgen Kosmonauten, Hottentotten, Matadore
tosenden Kommandos vor Honolulu
stoppen ohne Seenot atemlos vor Loreley
prosten sonderbaren Wodkatrunk
Wo Poeten methodisch Vokale stornieren
dort holen Sportler hochspielend Pokale
wo mobile Bustouristen on-off-hoppen
offenbaren Omas Locken vor Frisörsalon
wo hüllenlose Badekörper voller Wonne tollen
toppt Sonnenbrandtattoo große Mode
Wetterorakel prophezeit Hoch von Morgen
so wollen Sonnenfetischisten hoffen
Windstoß vor Orkan überrollt
moderne Großstadtschluchten
doch Donnertrommeln locken
Mondenschein und Sternentrost
Wenn ihr Lust habt, könnt ihr gerne im Kommentar eigene o-vokale Verse hinzufügen – gerne auch aus dem obigen Wörterfundus. Die „contrainte“ (selbstbestimmte Sprachregel) lautet: In jedem Wort muss mindestens ein „o“ vorkommen. Freue mich auf noch mehr Sooooooooommerlyrik.