Blogparade Lernwelten 2030

Wir laden dich herzlich zu unserer Blogparade vom 1. März bis 30. April 2020 ein! * Moderation durch die Autorinnen *

Was denkst du, wie dein Leben und Lernen in 10 Jahren in der digitalisierten Welt aussehen wird?

Die Kurzgeschichte “Lernwelten 2030” entwirft ein Zukunftsszenario zum Studieren an einer fiktiven deutschen Hochschule im Jahr 2030 im Kontext der Digitalisierung. Die Geschichte greift Trendprognosen und Themen aus dem aktuellen Diskurs rund um (virtualisierte) Lernarchitekturen, zukunftsweisende Lehr-Lernszenarien, heterogene Bildungsbiografien sowie die Auswirkungen von künstlicher Intelligenz auf die Lebens- und Bildungswelt auf.  Mit der Kurzgeschichte möchten die Autorinnen Ulrike Arabella Meran und Dorit Havel diesen Themen ein menschliches Gesicht geben und die interessierte Community zur Diskussion über die Potenziale und Grenzen der Digitalisierung einladen.

So machst du mit: Schreibe auf deinem eigenen Blog einen Artikel oder einen Kommentar hier im Blog. Worüber du schreibst, steht dir frei  – lass dich von der Geschichte “Lernwelten 2030” inspirieren! Du kannst entweder in der Story bleiben und die Handlung weiterschreiben oder einen Text im Stil deiner Wahl schreiben (z.B. Essay, Gedicht, Collage). Wir freuen uns auf deinen Beitrag!

Hier ist die Parade unterwegs…

  • Den Anfang macht Sandra mit einer Fortsetzungs-Szene zu Kapitel 7, in der Fiona, Kibe und Micky über die Menschenkenntnis bei Menschen und K.I.’s diskutieren – wie unterschiedlich ist sie ausgeprägt, gehört Einfühlungsvermögen auch dazu und wie beeinflusst sie Verhalten und Entscheidungen?
  • Im Anschluss-Dialog zu Kapitel 7 von Elisa findet Fiona, dass die Einbeziehung von Emotionen, Handlungen und Denkweisen auf jeden Fall zur Menschenkenntnis dazu gehören. Kibe glaubt, dass eine K.I. in Zukunft den Menschen vielleicht doch übertreffen kann. Aber kann sie jemals unfehlbar sein?
  • Im dystopischen Zukunftsszenario von Urs ermächtigt sich die K.I. Micky selbst, indem sie sich einen Namen gibt. Seine menschlichen Schöpfer verlieren sich in intellektuellen Debatten über diese Namenswahl, während sie von ihren selbst programmierten Drohnen zu Gefangenen gemacht werden. Kann die archaische Spielkonsole Atari die Menschen aus dieser digitalen Diktatur befreien?
  • Im utopischen Gegenentwurf von Miss Novice trifft Kibe Fiona im Sommer 2032 in einer bäuerlichen Kommune auf dem Lande wieder. Hier gibt es Hounderblütensirup mit Brunnenwasser und eine alternative Schule. Kein WLAN? Kein Problem. Auch Kibe ist Lehrer geworden – aber wen unterrichtet er und worin?
  • Auch Sabine entführt uns ins Jahr 2032, allerdings in ein Raumschiff in ferne Galaxien. Womit hat sich Micky wohl infiziert und wird er dadurch menschlicher?
  • Mo lädt uns in ihrer Collage in die Welten des digitalen Lernens und der virtuellen Begegnungen ein.
  • Anne nimmt uns mit ins Altenheim im Jahr 2030 zur lesebegeisterten Agathe, die vom Pflegeroboter Pingu betreut wird – ihre Gespräche kreisen natürlich um Bücher, was kuriose Nebenwirkungen hat…
  • Henning führt das Gespräch zwischen Kibe und Fiona fort – warum zeigt Fiona eigentlich so wenig Mitgefühl für die Enttäuschung von Kibe? Dann geht Kibe ein Licht auf…
  • Elisa hat eine aussdrucksstarke Collage gestaltet, inspiriert von der Learning Library mit dem K.I. Wizard (Kapitel 4)  :

“Seit dem Zusammenschluss aller deutschen Unis zu einer virtuellen Deutschlanduniversität vor zwei Jahren, sind alle Studierenden an der gleichen, da einzigen, Uni eingeschrieben. Die Universitätsleitung hat kürzlich beschlossen, die Klausurergebnisse für alle transparent ins Intranet zu stellen, um den sozialen Druck unter Kommilitonen zu erhöhen, um sie zu besseren Leistungen anzuspornen.”

  • Tim beschäftigt sich in seinem EssayDigital ist die Welt, leer sind die Köpfe” aus studentischer Sicht mit der Frage “Wie sieht die Zukunft der Bildung an Hochschulen im digitalen Zeitalter aus?” und plädiert hinsichtlich des Einsatzes digitaler Techniken für “Schritte der Entschleunigung, Reflexion und Reduktion auf das Wesentliche” und dass “weniger Digital(kultur)technik in der Bildung  mehr wäre”.

 

Wir Autorinnen haben uns mal angeschaut, welche Wörter ihr Leserinnen und Leser in euren sämtlichen Kommentaretexten zu “Lernwelten 2030” (im Zeitraum Januar bis 30. April 2020)  am häufigsten verwendet habt (dazu gibt es ein Textanalysetool). Hier sind die häufigsten “bedeutungsvollen” Begriffe in einer Word Cloud dargestellt:

 

Für weitere interessierte Mitschreiber*innen:

Schreibimpulse für ein Weiterschreiben der Handlung (siehe Kapitel 7)

  • Wie könnte das Gespräch zwischen Fiona, Kibe und Micky weitergehen?
  • Kibe telefoniert mit seiner Mutter über SkypeMAX. Gibt er zu, dass er enttäuscht ist oder hält er für sie das Bild der heilen Welt aufrecht? Hat er vielleicht Heimweh?
  • Was postet Fiona auf Instagram / InstaREAL?
  • Stellt Fiona ihren Vater zur Rede? Du könntest eine Szene in der Küche beim Abendessen schreiben, vielleicht ist Micky auch eingeladen…

Denkanstöße 

  • Welche menschlichen Bedürfnisse sind unveränderlich und welche Kommunikations- und Lernpraktiken werden sich durch das verstärkte Agieren in einer augmentierten und virtuellen Realität verändern?

  • Welche Lernarchitekturen bieten die Hochschulen der Zukunft für ein Zusammenspiel aus physischen und virtuellen Lernräumen und Werkzeugen?

  • Wie sehen ein innovatives Learning Center und eine Bibliothek der Zukunft aus?

  • Wodurch zeichnen sich die vielfältigen Bildungsbiografien der Zukunft aus? Welche (über)fachlichen Kompetenzen benötigen Studierende für den künftigen Arbeitsmarkt und wie stellen Hochschulen die Weichen?

  • Werden ethische und pädagogische Leitprinzipen (z. B. hinsichtlich einer Persönlichkeitsentwicklung) künftig eher Ballast oder „Rettungsanker“ sein?

  • Welche (bildungsbezogenen) Handlungsfelder des Menschen werden künftig am meisten von der Digitalisierung und K.I. verändert werden?

  • Wird sich die Unterscheidbarkeit zwischen realen und virtuellen (künstlich intelligenten) Dingen und Menschen künftig verstärkt auflösen? In welchen Kontexten ist die Abgrenzung zwischen „echt“ und „fake“ überhaupt wichtig? 

Titelbild von Gerd Altmann, frei nutzbar nach Pixabay Licence

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35 Antworten auf „Blogparade Lernwelten 2030“

    1. Vielen Dank für deinen Beitrag liebe Sabine!
      Ich habe von dieser Serie bisher einen sagenhaften Sicherheitsabstand gewahrt – ohne zu wissen, wie ansteckend sie wirklich ist. Dass Micky nun auch infiziert ist und sich mit diesem Laster nun seinen menschlichen Schöpfern assimiliert hat, ist möglicherweise ein Wurmloch in der Matrix. Intergalaktische Virologen werden in diesen Nanosekunden dazu befragt. Ihre Antwort wird uns in wenigen Lichtjahren erreichen. Derweil breitet sich die Picardomie ungebremst aus, im WorldWideWeb sind schon einige Datenregale leer – besonders die Picard-Filmrollen im 10erPack sind restlos ausgeräumt.

      Vulkanische Grüße
      Ulrike

    1. Vielen Dank liebe Mo für deinen Beitrag zur Blogparade!
      Ich bin total fasziniert von deiner Collage. Die vielen positiven Sätze, die mir die scheinbar grenzenlosen Möglichkeiten des virtuellen Lern-Raums schmackhaft machen (verbinden, denken, verstehen, spielen), spiegeln nicht ganz das Gefühl wieder, das die Bilder im dunkelblauen Raum in mir auslösen – undurchsichtig-düster, dann wieder gleißend hell, der Fisch im Aquarium (zu viel Transparenz) – das alles empfinde ich ambivalent – es gibt auch Schattenseiten. Danke für diesen facettenreichen Kosmos.

  1. Liebe Ulrike, liebe Dorit
    ich habe es geschafft einen Beitrag zu Eurer Blogparade beizusteuern. https://frankfurterschreiblust.wordpress.com/2020/03/26/blogparade-lernwelten-2030-niemand-ist-eine-insel/
    Ich bin zwar ein Stück weit meiner realen Welt verhaftet geblieben und dennoch ist es eine Zukunftsvision geworden. Ich war selbst erstaunt, wieviel Spaß es gemacht hat, diesen Beitrag zu entwickeln. Danke für Eure Anregung.
    Liebe Grüße
    Anne

    1. Vielen Dank liebe Anne für deinen sehr bereichernden Beitrag zur Blogparade! 🙂
      Ich würde mir von Pingu auch gerne das Frühstück bringen lassen und sein Kopffell streicheln – auch wenn er ein kleines Buch-Titel-Tourette mit Kaufzwang hat. Die lebensfrohe und leseleidenschaftliche Agathe als Vorlese-Fee sehe ich deutlich vor mir. So kann man doch gut alt werden, finde ich.

      Hier mein Märchen-Elfchen in modernen Zeiten (2020 oder 2030 – so viel ändert sich in dieser Beziehung glaube ich nicht):

      Dornröschen
      im Turm
      flirtet auf Tinder
      der Prinz hat Datenstau
      Dauersingle

  2. Hallo in die Runde,
    ich möchte euch auf den interessanten Artikel „Der Campus und die Digitalisierung: So sieht die Universität der Zukunft aus“ von Michael Jäckel (Professor für Soziologie, seit 2011 Präsident der Universität Trier) hinweisen, der im Mai 2017 im Blog des Hochschulforums Digitalisierung erschienen ist, siehe:
    https://hochschulforumdigitalisierung.de/de/blog/der-campus-digitalisierung-universitaet-zukunft

    Nachfolgend habe ich die zentralen Inhalte zusammengestellt:
    – Jäckel plädiert bei Hochschulen für einen Ansatz des Ineinandergreifens von Analog und Digital. Er sieht es kritisch, von der Digitalisierung zu erwarten (oder befürchten), dass sie die traditionellen analogen Bildungsmodelle grundlegend umwälzen wird. In den 1990er Jahren hatte der US-amerikanischen Ökonomen Peter Drucker prognostiziert, dass die herkömmliche Universität bis zu den 2020er Jahren zu einem Relikt der Vergangenheit werde. Dies hat sich nicht bewahrheitet.

    – Jäckel sieht auch heute (2017) eine Daseinsberechtigung für die „brick university” (physische Universitätsgebäude) als einen Ort, den man aufsucht, um eine Gemeinschaft der Lehrenden und Lernenden zu erleben:
    „Wer die intensivere Digitalisierungs-Diskussion in diesem Jahrzehnt Revue passieren lässt, der stellt nun zudem mit Erstaunen fest, dass viele Modelle und Konzepte auf eine gute Verzahnung von „brick” und „click” setzen. Aus dem Relikt wird ein moderner Ort. Anwesenheit vs. Abwesenheit ist der falsche Ansatz. Verzahnung von analoger und digitaler Lehre/Forschung belebt den Campus.“ (Jäckel)

    – Solch eine Mischung aus “brick & click” ist auch ein Erfolgsmodell für Bibliotheken: Als etablierte physische Lernorte werden sie durch digitale Elemente modernisiert: bequemer Zugriff auf Datenbanken, elektronische Bücher (e-books), elektronische Fachzeitschriften, Informationsportale etc. Wichtig sind leichter Zugriff, Verfügbarkeit und Gelegenheitsstrukturen. Good Practice: Trinity College Dublin: seit 2010 Lounge-Konzept „for the mind” (in Ergänzung zu Bücherregalen).

    – Bei der (digitalen) Ausstattung von Lernräumen am Campus müssen die Differenzen und Spezifika der jeweiligen Fächer berücksichtigt werden (z. B. werden Kreidetafeln in den Mathematik Hörsälen nach wie vor benötigt).

    – Digitale Bausteine in der Präsenzlehre (z. B. Live-Übertragung eines Vortrags oder Videokonferenzen für gemeinsame Seminare) sollen – wo es sinnvoll ist – für Abwechslung im didaktischen Ablauf sorgen. „Die curriculare Verankerung dieser Bausteine steht noch am Anfang. Nicht eine Digitalstrategie ist entscheidend, sondern ein Konzept guter Lehre, in dem Bewährtes und Neues seinen Platz hat. Eine digitale Agenda darf Traditionen nicht vernachlässigen.“ (Jäckel)

    – Potenziale für die Lehre: z. B. neue Prüfungsformen (E-Assessment, E-Klausuren), individuelle Dokumentation von Lernfortschritten (Learning Analytics), Mitmach-Konzepte als eine Einladung an die Studierenden zu mehr aktiver Beteiligung.

    – Die Hochschule muss ihre administrativen Prozesse und für die Studierenden die Organisation des Studiums mit digitalen Tools optimieren.

    – Mögliche neue Rollenbilder von Lehrenden und Lernenden werden diskutiert und an einigen Hochschulen (auf unterschiedliche Weise) gelebt.
    ——————————————-

    Was denkt ihr darüber? Einige Aspekte sind meiner Meinung nach konservativ gedacht. Der Autor schildert den Status Quo der deutschen Hochschulen, aber ich sehe darin keine Zukunftsvision (vielleicht ist auch nur die Betitelung des Artikels irreführend).
    Viele Grüße
    Dorit

    1. Liebe Dorit,

      auch ich finde den Titel etwas irreführend, da der Artikel keine echte Zukunftsvision präsentiert… Jedoch beschreibt der Artikel meiner Meinung nach trotzdem einen brauchbaren Ansatz für die weitere Entwicklung des Standorts “Hochschule”.

      Die Verzahnung von Altbewährtem und Neuem, Innovativen ist denke ich die richtige Richtung. Nicht alle Studierenden werden in Zukunft auf die “physische Anwesenheit” und den persönlichen Austausch an der Universität verzichten wollen. Der Autor verschließt sich bahnbrechenden technologischen Innovationen ja auch nicht explizit, er plädiert für den “richtigen Mix”. Und als Studentin denke ich, dass man in Zukunft schauen sollte, wie und wo sich technologischer Fortschritt und der klassische Präsenzbetrieb einer Uni sinnvoll ergänzen, um Synergieeffekte auszunutzen und zu maximieren.

      Ich finde das Beispiel mit den Mathematikern und der Kreidetafel an dieser Stelle sehr angebracht. Es gäbe sicherlich eine Fülle von Möglichkeiten, die klassische Kreidetafel durch etwas anderes zu ersetzen (Smartboards etc. pp.). Aber warum sollte man das tun, wenn die Kreidetafel sich als Mittel zur Herleitung von mathematischen Zusammenhängen am meisten bewährt hat? Ich weiß zum Beispiel dass mein Freund, der eine Schwäche für Mathematik hat, sich am liebsten Vorlesungsaufzeichnungen von amerikanischen Unis anschaut wenn er etwas in Mathe tiefer verstehen möchte. Dort werden Kreidetafeln anscheinend noch sehr häufig verwendet und laut ihm ist es einfach am einleuchtendsten, wenn der Dozent mathematische Zusammenhänge Schritt für Schritt auf einer leeren Tafel vor den Augen der Zuschauer entwickelt und herleitet.

      Ich denke nicht dass die Frage lauten sollte “Wie ersetze ich die Kreidetafel am Besten durch etwas Neues?”, man sollte sich Gedanken machen welche vielfältigen technischen Möglichkeiten es gäbe (und geben wird), um das klassische analoge Lehren mit der Tafel digital noch zu unterstützen, durch ergänzende Online-Angebote, virtuelle interaktive Modelle oder Simulationen… Man kann gespannt sein was die Zukunft bringen wird und ich denke der Autor liefert mit seinem Grundsatz “Altes und Neus zugleich” einen wertvollen Denkanstoß.

      1. Liebe Denise,
        vielen Dank für deine interessanten Gedanken und deine Einschätzung aus studentischer Perspektive. Das Beispiel Matheunterricht an der Kreidetafel ist aufschlussreich – ja, es muss nicht alles Bewährte durch Digitales ersetzt werden.
        Ich schließe mich deinen Überlegungen an, das Altes und Neues kombiniert werden kann.
        Vor allem sehe ich den Bedarf, auf didaktischer Ebene innovative und interaktive Konzepte zu entwickeln (z. B. mit mehr Mitwirkung der Studierenden) und dabei digitale Tools als Helfer einzusetzen – und nicht zum Selbstzweck.
        Viele Grüße
        Ulrike und Dorit

  3. Passend zu unserem Thema ist der Vortrag von Prof. Peter-André Alt (Präsident der FU Berlin, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz ):

    „2040 oder die schöne neue Welt der universitären Lehre. Eine nicht ganz ernste Zukunftsvision“

    Diese Keynote auf der “Campus Innovation” Tagung 2019 an der Universität Hamburg ist als Video verfügbar:
    https://lecture2go.uni-hamburg.de/l2go/-/get/v/25362

    Inhaltsbeschreibung:
    “Der Vortrag entwirft eine Reihe von Zukunftsszenarien für die akademische Lehre. Er fragt danach, was geschieht, wenn die Künstliche Intelligenz das Lehrgeschehen an Universitäten zu beherrschen beginnt. Er untersucht, welche Konsequenzen die Technisierung der Lehre für die Forschung hat. Er skizziert die Folgen einer globalen Wissenschaftskommunikation für den Hochschulbetrieb und die Einzelfächer, für die Studierenden und die Lehrkultur. Seine Prognosen gehen vom aktuellen Status quo aus. Seine Diagnosen gewinnt der Vortrag dagegen durch Übertreibung und Zuspitzung – durch Techniken, die heuristischen Charakter tragen können, wenn es um die Zukunft geht. Im Übrigen ist er einem alten literarischen Grundsatz verpflichtet: dass es manchmal unmöglich ist, keine Satire zu schreiben. Wie ernst der Kern des hier entworfenen komischen Zukunftsbildes ist, bleibt den Zuhörerinnen und Zuhörern am Ende selbst überlassen.” (Universität Hamburg, auf lecture2go)

    1. Liebe Dorit,

      eine sehr unterhaltsame und stellenweise aufheiternde Rede! Mich persönlich hat besonders der Abschnitt über das Zentralabitur zum Nachdenken gebracht. Wird es in Zukunft wirklich so sein, dass alleine schon die Erwähnung des Begriffs “Zentralabi” verpönt sein wird? Ich denke dass in Deutschland dringend bundesweit einheitliche Standards beim Abi hermüssen, man hört es ja teilweise aus den Reihen der Professorenschaft, wie unterschiedlich die Vorbildung der Studierenden ist und wie schlecht manche Abiturienten auf das universitäre Leben vorbereitet sind.

      Wer weiss – selbst wenn das bundesweite Zentralabitur niemals kommen wird, vielleicht können ja ergänzende digitale Lehrangebote wie z.B. Brückenkurse helfen, fehlendes Wissen zu erlangen? So etwas gibt es ja bereits heute an zahlreichen Unis. Man kann gespannt sein, ob derartige Brücken- und Auffrischungsangebote in Zukunft dank KI noch flexibler und individueller auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Studierenden zugeschnitten sein werden.

      1. Hallo Denise,
        ja, das ist ein zukunftsweisendes Konzept, das du ansprichst: mehr (online) Brücken- und Auffrischungskurse für (angehende) Studierende wird voraussichtlich immer wichtiger werden, auch wenn man von einer vermehrt nicht-traditionellen Studierendenschaft ausgeht, also z. B. mit Quereinsteiger*innen aus der Berufswelt (ohne Abi).
        Deine Idee, dass diese Angebote durch K.I. individuell auf die Bedürfnisse der Lernenden zugeschnitten werden könnten, finde ich super!
        Viele Grüße
        Dorit

  4. Liebe Ulrike, Liebe Dorit,
    In dieser Collage habe ich die Gedanken zur Learning Library (Kapitel 4) aufgegriffen. Der künstlich intelligente Wizard der virtuellen Mediathek ist ein fortschrittlicher und intelligenter Suchassistent, der aber käuflich ist, wodurch bestimmte Suchergebnisse beeinflusst werden können. Was sind nun die dominanten Eigenschaften des K.I. Systems: #intelligent, #nützlich, #smart oder doch vielmehr #beeinflussbar, #käuflich, #undurchschaubar? Welche Anforderungen stellen wir als Studierende und Forschende an eine K.I., die uns qualitativ hochwertig bei einer wissenschaftlichen Literaturrecherche unterstützen soll? Kann eine K.I. dies erfüllen?

    1. Liebe Elisa,

      eine sehr gelungene Collage! Darf ich fragen, mit welchem Programm du diese erstellt hast? Ich habe keine Erfahrung damit, würde es aber gerne mal ausprobieren!

      Viele Grüße

      Denise

      1. Hallo Denise,
        danke für deinen lieben Kommentar. Ich habe die Collage tatsächlich einfach mit Powerpoint erstellt, indem ich verschiedene lizenzfreie Bilder eingefügt und bearbeitet habe.
        Nach ein bisschen “rumprobieren” ist das ganz einfach.
        Viele Grüße
        Elisa

  5. Liebe Leser/innen, Ulrike und Dorit,
    in meiner Zeichnung habe ich mich von Kapitel 3 der Kurzgeschichte inspirieren lassen. Wer rechnet schon mit einem Kamin/Lagerfeuer im Learning Center ;). Vielleicht entdeckt der ein oder andere von euch auch die Mooswand (die in Schwarz-Weiß schwierig darzustellen ist :D).
    Kann jemand erraten, welches Studienfach die junge Frau im Gang links oben belegt?
    Der Algen-Bioreaktor hinter den beiden Studierenden mit den VR-Brillen ist eine Innovation, die ich mir gut für die Zukunft vorstellen kann. Die Algen binden Kohlenstoffdioxid und produzieren Sauerstoff für eine bessere Luft in der Stadt. Außerdem können je nach Algen auch Biotreibstoff, Wasserstoff oder Nahrungsergänzungsmittel gewonnen werden. In 10 Jahren ist die Nutzung dieser Bioenergie vielleicht sogar wirtschaftlich und in großem Maßstab umgesetzt.

    Bei Fragen und Anregungen stehe ich gerne für einen angeregten Austausch zur Verfügung. Habt ihr noch andere innovative Ideen für die Zukunft? Was würdet ihr euch für eine angenehme Lernatmosphäre in der Zukunft wünschen?

    Liebe Grüße,
    Sandra

    PS: Ich habe die Lampen nicht vergessen, sie befinden sich nur unter den Stoffbahnen an der Decke, um ein angenehmes Licht zu schaffen ;).

    1. Liebe Sandra,

      ich bewundere dein Zeichentalent. Ich schaffe gerade so ein Strichmännchen, dann hört es aber auch schon auf mit meinen Skills 😉

      Besonders gut gefällt mir das gute alte Bücherregal und deine neue Idee mit dem Bioreaktor!

      Bezüglich der jungen Frau, studiert sie Architektur?

      Viele Grüße

      Denise

      1. Liebe Denise,

        ich sehe das genauso, das Bücherregal ist einfach toll :).
        Richtig erkannt! 😀 Sie schaut sich gerade ihr Modell als Projektion an.

        Liebe Grüße,
        Sandra

    2. Vielen Dank liebe Sandra für diese faszinierende Zeichnung! Mir gefällt die Verbindung von modernen Elementen (wie die Tranportkabinen und der Glasaufzug) mit hochtechnischer Lernausstattung (von PC bis VR-Brillen) in Verbindung mit den ökologischen Einrichtungen (gute Luft durch die Algen). Aber mit der Bücherwand und den Sofas mit Vorhängen wird auch an Traditionen angeknüpft und der Raum wirkt dadurch gemütlich und ein wenig gediegen. Eine sehr schöne Mischung, in der ich mich als Lernende sehr wohl und angeregt fühlen würde.

      1. Vielen Dank für die lieben Worte, Ulrike!
        Genau diesen Ausgleich zwischen modern (was manchmal eher kalt und ungemütlich ist) und einer gewissen Wohlfühl-Gemütlichkeit mit Stoffen und den schönen traditionellen Büchern wollte ich schaffen.
        Liebe Grüße, Sandra

    3. Liebe Sandra,
      vielen Dank auch von meiner Seite für diese wunderbare Zeichnung, die uns als Betrachter*innen in diese spannende Welt eintreten lässt! Mit den netten Personen dort würde ich gerne plaudern … und eine Runde Seilbahn fahren. 🙂 Mir gefällt die Atmosphäre, die du kreiert hast, sehr gut – gerade dieser Mix aus Vertrautem (wie die Bücherregale, das Lagerfeuer, Pflanzen) und (digitalen) Innovationen ist zukunftsweisend. Toll finde ich auch deine Idee mit dem Bioreaktor … und all die liebevollen Details.
      Herzliche Grüße
      Dorit

  6. Hallo zusammen,

    in meiner Collage habe ich ein “Gespräch“ zwischen Kibe und Fiona inszeniert. Ich hoffe, man entdeckt die ein oder andere Parallele zur Geschichte. Ich wollte die vielen neuen Eindrücke, die auf Kibe von allen Seiten nach seiner Ankunft in Berlin einwirkten wiedergeben und die vor Fortschrittsgeist sprudelnde Atmosphäre der Geschichte in eine (zugegeben stellenweise etwas abstrakte) Form verpacken.

    1. Vielen Dank liebe Denise für diese eindrucksvolle Collage! Sie gefällt mir giga gut. Ja, die vielen Ideen und Anreize, die auf Kibe einwirken, kommen deutlich hervor. Der unbeschränkte Fortschrittsglaube ist vielleicht nur ein Einhorn (unicorn) in einer Fantasiewelt. Die Gedankenfreiheit und die Möglichkeiten zusammen mit der Verantwortung schweben alle umher und müssen miteinander verbunden werden.

  7. Liebe Michelle, ich bin total begeistert von deinem Video mit der Führung über den Campus der Ada Lovelace Universität! Hier möchte ich sofort studieren oder als Lehrende tätig sein. Die unterschiedlichen Bereiche wirken sehr einladend auf mich und für jedes Bedürfnis ist gesorgt – stilles Lernen mit medialer Unterstützung und auch für eine gute Kommunikationskultur ist gesorgt (formal in Lerngruppen oder auch informell beim Kaffee und Tee). Für Entspannung und gesundes Wohlfühlen sorgt die grüne Landschaft im Rooftop Garden. Auch Ökologie und Nachhaltigkeit sind für unsere Zukunft wichtig.
    Vielen Dank für deinen inspirierenden Beitrag!

    1. Liebe Ulrike und liebe Alle

      zunächst einmal vielen Lieben Dank für dein Lob, liebe Ulrike!

      Ich habe versucht die Ada-Lovelace-Uni so nach zubauen, wie ich sie mir ungefähr vorgestellt habe. Dabei habe ich das Spiel “Die Sims 3” verwendet; die Idee kam mir auf Grund des Namen der virtuellen Universität. Da die Baumöglichkeiten nur limitiert sind, habe ich mir überlegt, wie denn der Campus gestartet hat und versucht meine Vorstellung circa nach zubauen. Jeder muss mit kleinen Schritten beginnen und ich kann mir vorstellen, dass auch die Ada-Lovelace-Universität zunächst mit Prototypen, Betaversionen etc begonnen hat. Dank Dorits Tipps bin ich jetzt sehr zufrieden mit den Endprodukt.

      Ich bin gespannt, ob wir nächstes Jahr oder in der nahen Zukunft einen naturnahen Campus oder einen virtuellen Campus haben werden.

      Liebe Grüße,
      Michelle

      1. Liebe Michelle,
        vielen Dank für dein höchst gelungenes Video, diese Guided Tour ist eine sehr inspirierende “Experience”. Ich finde deinen Ansatz spannend, dass du uns den innovativen Prototypen eines Virtuellen Campus in der ganz nahen Zukunft präsentierst (etwa 9 Jahre vor dem Zustand, in dem Kibe und Fiona diesen Campus virtuell erleben), uns also quasi zur Geburtsstunde mitnimmst.

        Es ist m.E. eine fruchtbare Vorgehensweise, im virtuellen Raum etwas auszuprobieren, dass man dann später (teilweise) auf dem physischen Campus ausprobiert – wobei manche Dinge natürlich extra für den virtuellen Raum gemacht sind und nur dort funktionieren. Es ist also ein Wechselspiel zwischen dem physischen Campus und dem virtuellen Campus: Sie ergänzen sich gegenseitig.

        In deiner optischen Gestaltung hast du ein Erfolgsrezept eingesetzt, nämlich dass die Besuchenden (Avatare) dort viele Dinge aus der echten Welt wiedererkennen und sich deshalb dort so wohl fühlen und wissen, was dort zu tun ist.

        Also: Hut ab für deine tollen Ideen und die kreative Umsetzung.
        Viele Grüße
        Dorit

  8. Liebe Lya, ich bin freudig eingetaucht in die Welt deiner Collagen. Am liebsten würde ich mir sofort ein Plätzchen im “Learning Forest” und “Rooftop Garden” suchen und hier arbeiten und mit meinen Freundinnen saggen.
    Vielen Dank für deinen giga guten Beitrag!

    1. Vielen Dank!
      Genauso würde ich es mir als Studierende auch wünschen.
      Das sind fantastische Lernbedingungen und vor allem viel Raum zum lernen und für Gruppenarbeiten.

  9. Computer verarbeiten Informationen – lernende Menschen auch. Doch Lernen setzt eigenständige Geistesarbeit voraus: umso intensiver wir uns mit etwas beschäftigen, umso besser lernen wir. Doch wie sieht dieses in einem digitalen Zeitalter aus? Und was machen wir, wenn es mal zu einem Stromausfall kommt? Wo finden wir dann unsere gewünschten Informationen?

    https://beduerfnisorientiertesfamilienleben.com/2020/04/29/welche-auswirkungen-hat-die-digitalisierung-auf-unser-leben/

    1. Vielen Dank, liebe Maria, für deinen spannenden Beitrag zu unserer Blogparade, in welchem du die Welt der Kinder und Erziehung in den Vordergrund stellst.
      Ja, es ist erstaunlich, wie viele Lebensbereiche von der Digitalisierung verändert werden (können).
      Ich denke, dass trotz aller technischen Möglichkeiten auch in Zukunft der physische Begegnungsraum der Lieblingsort der Menschen – und insbesondere der von Kindern! – bleiben wird, denn wir haben m.E. ein “urmenschliches” Bedürfnis nach face-to-face Kontakt für das Spüren von zwischenmenschlicher Wärme.
      Allerdings sind sozialen Netzwerke wie Instagram und Snapchat gerade bei den nachwachsenden Generationen von Schüler*innen und Studierenden sehr beliebt. Meistens ist der digitale Austausch eine Ergänzung zum Kontakt im Real Life, manchmal aber auch ein Ersatz – was durchaus positiv sein kann, wenn man auf diesem Wege Freundschaften über eine geografische Distanz hinweg halten kann.
      Auf die Dynamiken der (verzerrten) Selbstdarstellung in Social Media will ich hier nicht näher eingehen (das ist ein weites Feld).

      Du sprichst den Punkt der veränderten Sprache (in WhatsApp versus Briefform) an:
      Ja, man sieht in Chat-Messengern eine neue Sprache in Form von Abkürzungen, Hashtags und auch viel mit Emojis und Smileys (hierbei werden sie auch gerne für Komik eingesetzt). Diese (neue) Ausdrucksform über Bildhaftes sehe ich positiv, nämlich als eine Erweiterung des sprachlichen Repertoires (keine Verarmung).
      Allerdings steckt in den Emoji-Statements (wie in allen bildhaften Darstellungen) das Potenzial von Missverständnissen, denn sie erlauben eine weiten Interpretationsspielraum und auch Ambiguität. Hierbei sind die Kommunikationspartner*innen gefordert, Bedeutungen und Verstehen miteinander auszuhandeln – wodurch sich auch gruppenspezifische Bedeutungszuschreibungen entwickeln können – so wie regionale Dialekte.

      Die Sprachnachrichten sind meiner Erfahrung nach eine Weiterführung des Telefonats, wobei der Dialog zeitversetzt erfolgt.

      Wie werden Social Media Tools in 10 Jahren aussehen? Ich kann mir vorstellen, dass sich das Erfolgsrezept von Instagram und Snapchat weitergehen wird: Noch mehr schnellebige Fotos bei noch kürzerer Aufmerksamkeitsspanne. Dabei beeinflussigen die Funktionen des Tools auch das Kommunikationsverhalten: Zum Beispiel tauchen die bei Snapchat die FotoSnaps, die ich an die anderern schicke, nur kurz auf und werden nicht auf den Handys der anderen gespeichert (wohl aber in der Cloud von Snapchat). Daher ist bei Schüler*innen zu beobachten, dass sie eine Kultur der “hässlichen” Selfies pflegen: unvorteilhaft, aber witzig. Auch die “Story” auf Instagram spielt mit der Vergänglichkeit (nur 24h sichtbar) des Gezeigten, was das Tempo der Interaktion erhöht (wo bleibt die Zeit zum Nachdenken?) und auch einen gewissen Suchfaktor schafft: Wenn man zu lange nicht dort reinschaut, verpasst man was.

      Du sprichst außerdem den Aspekt der Zeitmanagements an: Ja, ich denke auch, dass durch die digitale Welt noch mehr Kanäle und Kontaktpflege hinzukommen, die den Alltag eines Menschen überfluten. Man muss möglichst bewusst und achtsam auswählen, in was man seine Zeit steckt. Für Kinder, deren Freizeit stark durch die Regeln/Termine der Eltern durchgetaktet ist, bietet die Flucht in digitale Welten möglicherweise einen Raum, in dem sie mehr Autonomie erleben.

      Viele Grüße
      Dorit

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